Klassifizierung

Unnötige Teilevielfalt verursacht hohe Kosten – nicht nur in der Entwicklung, sondern im gesamten Produktlebenszyklus. Die Wiederverwendung vorhandener Lösungen und Standardisierung hingegen sind – wo sinnvoll und möglich – zeit- und kostensparend. Voraussetzung dafür ist die Klassifizierung von Bauteilen.

Klassifizierung bedeutet eine systematische Gruppierung von ähnlichen Teilen und Standardteilen anhand gemeinsamer geometrischer, funktionaler und physikalischer Attribute. Die klassifizierten Objekte lassen sich durch die Suche über die Attribute oder durch „Browsen“ innerhalb der Klassifizierungshierarchie (z. B. DIN- oder Werksnormen) einfach und schnell identifizieren.

Sachmerkmalleiste

Die Sachmerkmalleiste (SML) ist ein Prinzip zur direkten Umsetzung von charakteristischen Merkmalen bzw. Daten in eine von Suchalgorithmen verarbeitbare Form. Sie ermöglicht einfaches und schnelles Suchen und Finden auch in größten Teilebeständen und die parametrisch gesteuerte, zeitsparende Ableitung von Modellen und Zeichnungen aus CAD-Templates. Um große Datenbestände einfacher durchsuchen zu können, werden ähnliche Gegenstände in einer Sachmerkmalleiste zusammengefasst.1 Diese ist somit die Zusammenfassung der Sachmerkmal-Schlüssel einer Gruppe ähnlicher Objekte oder Gegenstände. Sachmerkmal-Schlüssel beschreiben die Eigenschaften eines Gegenstandes. Diese können Abmessungen, Formen, Leistungsgrößen, Werkstoffe, elektrische, physikalische und chemische Eigenschaften sein. In Deutschland sind die Sachmerkmalleisten in der DIN 4000 definiert.2

Das System der Sachmerkmalleisten basiert darauf, dass Teile in Gruppen größtmöglicher Ähnlichkeit zusammengefasst und die Eigenschaften der so benannten Teile als Sachmerkmale tabellarisch erfasst werden. Sachmerkmalleisten werden besonders bei der Beschreibung und Klassifizierung geometrisch ähnlicher Komponenten benutzt.3

SML-Funktionen von PLM-Systemen

Grundlage der SML-Funktionen von PLM-Systemen ist genau diese systematische und hierarchische Strukturierung des Teilespektrums.

  • Zusammen mit einer (bestenfalls auf Normen basierenden) Beschreibung der Teileklassen durch geometrische, funktionale oder physikalische Sachmerkmale ermöglicht die Strukturierung einfaches und schnelles Suchen und Finden auch in größten Teilebeständen „auf Knopfdruck“.
  • Zugleich stellte es die Basis für hohe Wiederverwendungsraten und damit effizientes Variantenmanagement dar.
  • In Verbindung mit Schnittstellen zu CAD-Systemen und ihren Parametrikfunktionen bieten Sachmerkmale hervorragende Möglichkeiten für die automatische Geometrieableitung. Legt ein Normungsingenieur einen neuen Teilestammsatz samt Sachmerkmaldaten an, so stehen die zugehörige 3D-Geometrie und abgeleitete Zeichnungen dadurch automatisch zur Verfügung. Das PDM-/PLM-System steuert die dem neuen Teil zugehörigen Merkmale automatisch in die Prototypgeometrie ein und verwaltet das neue 3D-Modell und seine Zeichnung im Rahmen des CAD-Datenmanagements.
  • Darüber hinaus synchronisieren hochwertige PDM/PLM-Systeme Klassifikationsinformationen mit ERP-Systemen und sichern so den Informationsfluss hin zur Fertigung und zum Einkauf.

Die kontrollierte Nutzung der CAD-Parametrik sorgt für Transparenz in einem ansonsten unübersichtlichen Teilespektrum, fokussiert das Know-how des Unternehmens auf Musterlösungen, beschleunigt den Entwicklungsprozess und steigert insgesamt die Qualität der Lösungen.

Quellen

Wikipedia: Sachmerkmal-Leiste (eingesehen am 09.01.2019).
Prozeus: Klassifikationsstandards (eingesehen am 09.01.2019).
KLASTER: Unternehmensspezifisches Klassifikationssystem zur effizienten Datenverwaltung (eingesehen am 09.01.2019).

 

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