Überblick: Funktions-Portfolios

Die Funktionalität der Systeme hat sich in den letzten Jahren von der Zeichnungs- bzw. Dokumentenverwaltung über die Lifecycle-Produktdatenverwaltung in Richtung eines integrierten Daten- und Prozessmanagements entwickelt – im Sinne der Entwicklung von PDM zu PLM.

Die im Markt verfügbaren Systeme verbinden spezielle Lösungen wie digitale Archive, Workflow-Systeme, Stücklistenverwaltungssysteme usw. konzeptionell und systemtechnisch zu einem abgestimmten Gesamtsystem. Diese Systeme umfassen je nach Anbieter unterschiedliche Konstellationen von Standardkomponenten bzw. -modulen. Die Lösungsplattformen bieten eine umfassende Grundfunktionalität für die Verwaltung von Produktdaten und Prozessen. Vor allem offene Architekturen weisen eine hohe Integrationsfähigkeit mit anderen Systemen (z. B. ERP, MES, CAx) zu einer integrierten Plattform auf.

PLM-Funktionen verteilt auf Disziplinen

Das WZL der RWTH Aachen hat ein anbieterunabhängiges Modell entwickelt, das die Funktionen des Product Lifecycle Managements (PLM) nach Tätigkeiten klassifiziert, die durch die jeweiligen PLM-Funktionen unterstützt werden sollen (s. Grafik "Das PLM-Modell des WZL").

PLM Funktionen Product Lifecycle Management
Das PLM-Modell des WZL (plm-info.de, 2018)

Im Mittelpunkt steht das Produktdatenmanagement (PDM). Dort werden alle Funktionen zusammengefasst, die zur Verwaltung bzw. zum Management von Produktdaten dienen. Im Bereich der Produktdatenentstehung lassen sich Funktionen finden, die Daten und Informationen über das Produkt erzeugen. Das Prozessmanagement wird durch Funktionen unterstützt, mit denen sich die Unternehmensprozesse effizienter gestalten lassen. Schließlich werden unter Systemintegration und -management alle Funktionen zusammengefasst, die den Datenaustausch zwischen verschiedenen IT-Lösungen – selbst über Unternehmensgrenzen hinweg –  ermöglichen.[1]

Die PLM-Funktionen im Überblick

Folgende Schwerpunkte und Querschnittsfunktionen stellen die grundlegende Funktionalität von Systemen für das Prosicher:

Weitere wichtige PLM-Fachfunktionen, welche die Produktentwicklung beziehungsweise die Verwaltung aller mit dem Produkt im Zusammenhang stehenden Informationen unterstützen, sind:

Darüber hinaus gibt es eine Reihe von Themen, die zwar nicht direkt mit der Produktentwicklung in Zusammenhang stehen, ohne die aber PLM-Systeme nicht funktionieren, weiterentwickelt oder sinnvoll genutzt werden können. Zu diesen technischen und anwenderorientierten Themen zählen: 

  • Schnittstellen und Standards
  • Datensicherheit
  • SaaS & Cloud
  • Multi-Device User Experience
  • Applikationsintegration

Außerdem unterstützt der ganzheitliche PLM-Managementansatz die Vision der „Single Source of truth“, bei der alle zu einem Produkt vorhandenen Daten zentral vom PLM-System bereitgestellt werden. Hierfür ist es wichtig, dass Daten, die in anderen Softwaresystemen verwaltet werden, über standardisierte Schnittstellen automatisch beziehungsweise „auf Knopfdruck“ in das PLM-System synchronisiert werden oder aus dem PLM-System heraus für andere Anwendungen bereitgestellt werden.

Das ebenfalls vom Werkzeugmaschinenlabor der RWTH in Aachen definierte PLM-Referenzmodell zeigt dabei deutlich, welche verschiedenen Softwaretypen bei der Entwicklung von Produkten über den Lebenszyklus hinweg verwendet werden:

PLM Funktionen Product Lifecycle Management 2

PLM-Referenzmodell des WZL (plm-info.de, 2018)

Neue Technologien und Digitalisierung erhöhen die Komplexität

Neben der Ganzheitlichkeit des PLM-Ansatzes führen auch neue Technologien wie MBSE oder die zunehmende Virtualisierung und Digitalisierung der Produkte und Prozesse dazu, dass PLM-Anbieter ihre PLM-Lösungen mit immer mehr Funktionen ausstatten. Sowohl die Vielfalt von PLM-Anbietern als auch von PLM-Funktionen machen es dem Anwender nicht leicht, das für sich selbst passende System zu ermitteln, um die Potenziale des PLM-Konzeptes effizient nutzen zu können. Zunehmende Bedeutung gewinnen dabei die PLM-Systeme, die modulare Ansätze verfolgen und somit konfigurierbar sind. Kunden können dadurch also ein System erwerben, dass den eigenen Bedürfnissen entsprechend konfiguriert werden kann.

Quellen

plm-info.de: Ihr Nutzen (eingesehen am 11.12.2018).

 

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