Asset Administration Shell als Katalysator für Industrie 4.0
In der Ära der digitalen Transformation mit zunehmendem Fokus auf Nachhaltigkeit spielen technologische Innovationen wie die Asset Administration Shell (AAS), Gaia-X basierte Datenräume (CATENA-X, Manufacturing-X, EuProGigant) eine entscheidende Rolle. Insbesondere in Verbindung mit den dazu benötigten Konnektoren wie zum Beispiel dem EDC Gaia-X Konnektor bieten diese Technologien revolutionäre Möglichkeiten. Vor allem im Hinblick auf die Implementierung des Digitalen Produktpasses.
Die AAS ist die digitale Repräsentation eines physischen Produkts. Sie dient als umfassende Informationsquelle, die alle relevanten Daten und Dienste in Bezug auf das Produkt enthält. Dies umfasst detaillierte Informationen wie Materialzusammensetzung, Herstellungsdaten, Nutzungshistorie und Wartungsinformationen. Die AAS ermöglicht eine ganzheitliche standardisierte Darstellung des Produkts in digitaler Form und ist ein entscheidender Baustein für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft, eine effizientere Produktnutzung sowie einen schonenden Umgang mit Ressourcen.
Die Verwendung der AAS als Treiber des Digitalen Produktpasses und dessen Austausch über Gaia-X Datenräumen trägt erheblich zur Transparenz und Rückverfolgbarkeit in der Produktlebenszykluskette bei. Sie ermöglicht es Unternehmen und Verbraucher:innen, fundierte Entscheidungen zu treffen, die wirtschaftlich und ökologisch nachhaltig sind. Die technologische Kombination bietet Werkzeuge, um von der Optimierung der Ressourcennutzung bis hin zur Einhaltung strenger Umweltstandards die Prinzipien der Kreislaufwirtschaft in die Praxis umzusetzen.
Insgesamt gehen die technischen Innovationen weit über einfache digitale Lösungen hinaus. Sie stehen im Mittelpunkt einer nachhaltigen Zukunft, die digitale Technologien nutzt, um umweltfreundlichere und transparentere Produktlebenszyklen zu schaffen. Diese Innovationen sind sowohl für die Industrie als auch für Verbraucher:innen und die Gesellschaft als Ganzes von Bedeutung und tragen zu einer verantwortungsvolleren und nachhaltigeren Welt bei.
Internationale Datenräume und Gaia-X ergänzen die Asset Administration Shell
Neben der AAS sind auch die entstehenden Gaia-X-Initiativen von großer Bedeutung. Innerhalb dieser Initiativen entstehen Datenräume, auf Gaia-X Prinzipien basieren. Diese Datenräume sollen eine sichere und vertrauenswürdige Umgebung schaffen, in der Daten und Services unter Gewährleistung von Datenschutz und -souveränität ausgetauscht oder angeboten werden können. Die Europäische Kommission hat in ihrer Mitteilung vom 19. Februar 2020 zur Europäischen Datenstrategie ihre Vision für einen gemeinsamen europäischen Datenraum vorgestellt. Dieser Binnenmarkt für Daten soll die Nutzung von Daten in der gesamten EU ermöglichen, unabhängig vom Speicherort, und dabei geltendes Rechts beachten. Ein solcher Datenraum könnte eine wichtige Rolle für die schnelle Entwicklung von KI-Technologien und die Entwicklung von digitalen Nachhaltigkeitslösungen spielen.
Gaia-X Konnektoren gewährleisten, dass die in der AAS und dem Digitalen Produktpass gesammelten Produktinformationen sicher und souverän für relevante Akteure zugänglich sind. Der European Green Deal, eine politische Initiative der Europäischen Kommission, hat das ambitionierte Ziel Europa bis 2050 klimaneutral zu machen. Um dieses Ziel zu erreichen, ist es entscheidend, die Potentiale des umfassenden organisationsübergreifenden Datenaustauschs zu nutzen. Ein gemeinsamer europäischer Datenraum würde es ermöglichen, Umweltdaten aus verschiedenen Quellen zu sammeln und zu analysieren. Dadurch könnte der Klimawandel effektiv bekämpft, die Kreislaufwirtschaft gefördert und die Umweltqualität verbessert werden.
Der Datenraum des europäischen Grünen Deals würde viele Umweltdaten zugänglich, nutzbar und nützlich machen. Gleichzeitig würde der Datenzugriff für Tausende von Anwendungen freigeschaltet, die dazu beitragen, die Gesellschaft nachhaltiger zu machen. Im Rahmen des AMIDS Projektes des EuProGigant-Projektökosystems werden zusammen mit Partnern aus Wissenschaft und Industrie solche Lösungen konkret für den Datenaustausch in der Produktion entwickelt.
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