Bericht -

VDI-Studie: KI wird zur Schlüsseltechnologie

Der VDI hat auf der Hannover Messe 2018 eine Studie zum Thema Künstliche Intelligenz (KI) vorgestellt. Demnach rechnet der Verband damit, dass die Nutzung von KI in den nächsten fünf Jahren um den Faktor 3 zunehmen wird.

Künstliche Intelligenz (KI) zählt aus Sicht des VDI zu den Schlüsseltechnologien der kommenden Jahre. „KI ist der nächste logische Schritt im Rahmen der digitalen Transformation und sie wird daher zunehmend auch ein Feld für Ingenieurinnen und Ingenieure“, betonte VDI-Direktor Ralph Appel auf der Hannover Messe. Hier präsentierte der größte deutsche Ingenieurverein die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage zu diesem Thema unter 900 Verbandsmitgliedern.

Datenanalyse wichtigster Einsatzbereich

Die fehlende Digitalisierung in der Produktion verhindert bislang, dass die Industrie KI-Technologien breiter nutzt. Knapp 64 Prozent der Studienteilnehmer geben an, dass in ihren Unternehmen die Voraussetzungen dafür fehlen würden.

Rund 60 Prozent der Befragten setzen KI heute vor allem für die Analyse von Daten ein – ein Trend, der sich weiter verstärken wird. Die Datenanalyse bleibt auch in Zukunft das wichtigste Anwendungsfeld für KI, andere Einsatzbereiche schließen aber deutlich auf.

Laut Umfrageergebnissen erwartet der VDI innerhalb der nächsten fünf Jahre einen generellen Anstieg um den Faktor 3 bei der KI-Nutzung. In einzelnen Bereichen fällt der Zuwachs sogar noch höher aus – beispielsweise in der Mensch-Maschine-Kooperation von derzeit 5,6 % auf zukünftig 38 Prozent.

Kontrolle behalten

Ob KI künftig zu einem Kontrollverlust führen könnte, liegt nach Ansicht des VDI in den Händen der Ingenieure und Informatiker. Anwender und Entwickler benötigen, so der Verband, ein eigenes Verständnis über Kriterien im Umgang mit KI-Systemen, damit deren Vorschläge oder Entscheidungen plausibel und nachvollziehbar sind.

„KI-Systeme sollten als Unterstützung eingesetzt werden, nicht als Ersatz menschlicher Intelligenz.“

VDI-Direktor Ralph Appel

Auch außerhalb der Industrie schätzen die Befragten das Potenzial von KI hoch ein, zum Beispiel in Hinblick auf bessere Verkehrsflüsse durch autonomes Fahren oder die Assistenzrobotik. Negative Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt durch Roboter und Assistenten mit KI hält der VDI aufgrund der großen Nachfrage nach Fachkräften auch mittelfristig für wenig wahrscheinlich. Im besten Fall könne sogar das Gegenteil eintreten, so Appel: „Wenn wir die digitale Transformation und die Möglichkeiten der KI richtig bewerten und angehen, wird daraus ein Jobmotor für Deutschland.“

Führende Rolle in der Forschung

Hinsichtlich der Grundlagen ist Deutschland bei der KI gut aufgestellt, belegt aber im Ranking der führenden KI-Nationen aktuell nur Platz 3. 80 Prozent der Befragten sehen hier die USA vorn, gefolgt von China (55 Prozent) und dann Deutschland mit 30,4 Prozent.

Deutschland brauche sich beim Thema KI aber trotzdem nicht zu verstecken, betonte der Verband auf seiner Pressekonferenz in Hannover. Er sieht drei Bereiche, in denen hiesige Unternehmen und Wissenschaftler eine führende Rolle einnehmen: bei der Forschung im KI-Bereich, bei der Anwendung von KI in der Robotik und bei der Anwendung von KI im Rahmen des autonomen Fahrens.

Wichtig sei, so Appel, dass über die Chancen und Risiken von KI ausführlich und in der gesamten Gesellschaft diskutiert werde – so sehen es auch fast 92% der befragen Ingenieurinnen und Ingenieure. Eine zusammenfassende Präsentation der Studienergebnisse stellt der VDI auf seiner Homepage bereit.

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Udo Göbel
Chief Data Scientist
 

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